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Alternative Medienlandschaft: Themen und Veröffentlichungen des Forsite-Verlags


Siegling

Die Welt des antimodernen Gegendenkens lebt von mutigen Publikationen von Autoren und Verlagen. Diesen stehen weder die finanziellen Mittel, noch die technischen Möglichkeiten zur Verfügung, auf die die Kommerzmedien mühelos zurückgreifen können. Dafür werfen sie drei Güter in die Waagschale, die unbezahlbar und den großen Meinungsmachern längst abhanden gekommen sind: Leidenschaft, persönliche Tatkraft und Unabhängigkeit.

In Deutschland sind es zwei aufstrebende Verlage, deren Veröffentlichungen in das Blickfeld der Deutschen Rubrik (DR) gerückt sind: Regin (www.regin-verlag.de) und Forsite (www.forsite-verlag.de). Während der erstere sich auf die Welt der Religion, der europäischen politischen Bewegungen der Zwischenkriegszeit und auf die traditionale Denkschule konzentriert (u.a. Julius Evola), setzt sich Forsite (benannt nach dem Forseti-Land des germanischen Mythos) mit Vor- und Frühgeschichte, Archäologie und den Mythologien Europas auseinander. Themenfelder sind auch das europäische und asiatische Indogermanentum. Dabei wird zudem ein besonderes Augenmerk auf die Bearbeitung und Rezeption dieser Felder und Disziplinen in den Zwanziger-, Dreißiger- und Vierzigerjahren gelegt.

Forsite verfolgt einen „schauenden“ Ansatz, daß heißt: Dem Interessierten soll ein Zugang zu verschiedenen Themen ermöglicht werden, der nicht durch Formelhaftigkeit und unverständliches und selbstgenügsames "Wissenschaftsdeutsch" geprägt ist und damit abschreckt, sondern Interesse weckt und verstärkt. Zudem begleitet der Verlag die Schulwissenschaft kritisch und fordert diese bisweilen heraus, insbesondere wenn Forschungsergebnisse ignoriert werden, weil sie offensichtlich nicht in die oftmals konstruierte, aber als wissenschaftlich abgesichert ausgegebene Meinungslandschaft passen.

Die Veröffentlichungen des Forsite-Verlages sind zudem dazu angetan, beim Leser die Frage nach Identität und Herkunft aufzuwerfen. Eine heute unerhörte Frage, die im Wissenschaftsbetrieb nur noch in Zusammenhang mit „Migration“ und „Multikulti“ gestellt werden darf. Dabei steht nicht die uninspirierte Negation, die auf dem zersplitterten Bewußtsein der Moderne basiert, sondern die verbindende Bestärkung des Eigenen, das als Ergebnis schöpferischer und lang wirkender Kräfte und Leistungen angesehen wird, im Vordergrund.

Hier kommt die antike Maxime „Werde, was du bist!“, die die Schriftleitung der neuen Ausgabe seiner Zeitschrift Trojaburg selbstbewußt voranstellt, ins Spiel. Sie bringt den oben dargestellten Ansatz auf einen griffigen Nenner, denn die Frühgeschichte ist für die Köpfe des Forsite-Verlags so bedeutsam, weil „sie die Geschichte unserer Vorväter und Stammütter“ ist, so im Geleit weiter. Diese Beschäftigung kann deshalb nicht nur auf die Präsentation des aktuellen Forschungsstandes aus sein, sondern rückt das Mögliche und auch das zumindest Bedenkenswerte in den Vordergrund.

Trojaburg (TB), die Zeitschrift für europäische Frühgeschichte und Mythologie gibt es bereits seit drei Jahren. Die aktuelle Ausgabe (Trojaburg Nr.1/2007) widmet sich in zentraler Themenstellung den Indogermanen (Auf den Spuren des europäischen Stammvolkes), die ganz bewußt als „Gründer der abendländischen Tradition unseres Kontinentes und Wegbereiter bis heute nachwirkender Prozesse“ angesprochen werden. Die Forschung über die Indogermanen verläuft entlang der Linie „Ursprache-Urvolk-Urheimat“.

Umschlag von Trojaburg | 1/2007

Ursprache-Urvolk-Urheimat

Daß das Indogermanische als Ursprache am Anfang fast aller europäischen Sprachen und Sprachfamilien (z.B. germanische, slawische, romanische Sprachfamilie) steht, ist zweifelsfrei erwiesen. Zudem können als indogermanisch folgende historische Sprachen angesprochen werden: Das Vedisch des Rigveda (Götterpreislieder, um 1500 v.d.Z.), das Sanskrit (d.h. „künstlerisch gebildet, kunstvoll zubereitet“) des Mahabharata-Epos (über den Kampf der Bharata-Sippe, erstmals erwähnt im 4. Jht. v.d.Z.), das Altpersisch (Amtssprache der Achämeniden-Dynastie des persischen Großreiches, 6.-4. Jht. v.d.Z.), und das Hethitisch (seit dem 2. Jht. v.d.Z). Die sprachliche Entwicklung und Verzweigung der indogermanischen Sprachen ist mittlerweile von Sprachwissenschaftlern (Linguisten) gut erforscht, die sich insbesondere mit der Lautlehre und der Formengeschichte auseinandergesetzt und insbesondere die Eigenentwicklung der germanischen Sprachen nachgezeichnet haben [vgl. Günther Schweikle: Germanisch-deutsche Sprachgeschichte im Überblick. 5. Aufl. Stuttgart und Weimar 2002, §4, S.20f.].

TB bietet eine Einführung in die Forschungsgeschichte, beginnend mit dem Engländer William Jones, der im 18. Jht. das Indogermanische als Ursprache ausmachte. Interessant und verblüffend ist die schöpferische Kraft des Indogermanischen, das in einem Zeitraum von ca. 1500 Jahren 6000 Einzelsprachen hervorgebracht hat. Neben diesem Einblick in sprachgeschichtliche Zusammenhänge geht TB natürlich auch der Frage nach der Urheimat der Indogermanen nach, die früh von Karl Penka (1847-1912) in seinem Werk „Herkunft der Arier“ (1891) gestellt wurde. Der Begriff "Arier", der eigentlich nur für die indogermanischen Einwanderer des indischen Subkontinents zutreffend ist, wurde zu Beginn der Forschung auf die Indogermanen als Urvolk übertragen.

In TB wird insbesondere auf die Modelle des J.P. Mallory zurückgegriffen (1973), um die verschiedenen Herkunftstheorien geographisch darzustellen. Modell 1 (von 4) stellt den Siedlungsbogen vom heutigen Schleswig-Holstein bzw. Jütland bis zum Kaspischen Meer, Modell 4 den Großraum zwischen schwarzem Meer und Kaspischen Meer vor. Die Frage nach der Urheimat, dem geographischen Ursprung der Indogermanen spornte schon im 19. Jht. Forscher zu Pionierleistungen an und hat bis heute ganze Forschungsgenerationen beschäftigt. Diese ungeheure Faszination ergibt sich auch aus dem menschlichen Bedürfnis als Individuum wie als Teil einer kulturellen Gemeinschaft Kunde über die eigene Herkunft zu erlangen. In Zusammenhang mit dem Begriff der wissenschaftlichen Pioniertat möchte ich auf das 1891 erschienene Werk „Tuisko-Land“ hinweisen [Ernst Krause: Tuisko-Land. Der arischen Stämme und Götter Urheimat. Erläuterungen zum Sagenschatze der Veden, Edda, Illias und Odyssee. Glogau 1891], das bei einer Darstellung der frühen Forschung ergänzt erwähnt werden muß.

TB zieht dabei die gemein-indogermanischen Kulturmuster heran, die durch einen Vergleich der Mythologien und gesellschaftlichen Organisationsformen der Erbvölker sichtbar werden. Die sehr sorgfältige Auseinandersetzung mit der möglichen Erfassung der Urheimat der Indogermanen in TB geht von der hier versuchten Einordnung der Kulturgruppen der "Schnurkeramiker", "Streitaxtleute" (Ostpolen/Ukraine bzw. Nordseeregion bis Rußland) und der nach ihren Totenstätten benannten "Kurgan-Kultur" aus, die gegen 2400 v.u.Z. greifbar wird, aus.

Waren diese Gruppen mit den Indogermanen identisch oder bloße Weggefährten? Bei der Beschäftigung mit diesen Fragen wird die kontroverse Forschungsgeschichte ebenso nachgezeichnet wie weiterführenden Fragestellungen nachgegangen (Wenn die "Kurgan-Kultur" mit dem Indogermanischen Urvolk identisch ist und damit zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer ansässig war, warum hat dann die Indogermanisierung des benachbarten Persien rund 600 Jahre gedauert?).

Monotheismus und Polytheismus bei den Indogermanen

Auch die religionswissenschaftliche Einordnung des Themas wird in TB geleistet. In den Mythologien der europäischen Völker läßt sich nämlich ein Grundmuster erkennen: Die beherrschende Stellung eines Himmelsgottes, dessen Macht von der Sonne abgeleitet wurde.

Herausfordernd ist die in TB unterstützte Annahme, daß der Polytheismus (Die Vielgötterei samt der Existenz eines Pantheons, das viele Götter und Gottheiten umfaßt), der heute „typischerweise“ dem Indogermanentum zugeordnet wird und möglicherweise auf der kulturell so prägenden Rolle der Götterwelt bei den herausragenden Völkern, den Griechen, Römern, Kelten und Germanen beruht, eine spätere Entartungsform sei. So seien während der Wanderung der Indogermanen „Ableitungen ein- und derselben ursprünglich monotheistisch verehrten Gottesmacht“ (TB, S.25) entstanden. Ich möchte dieses nicht grundsätzlich ausschließen und darauf hinweisen, daß die Verehrung der Sonne sicher indogermanisch ist. Sie kann durchaus in Verbindung mit einer sonnenhaften Zentralgottheit stammen. Jedoch muß erwähnt werden, daß z.B. die frühen Römer zunächst keine Gottheiten im engeren Sinne eines klassischen Pantheons verehrten, sondern die Naturkräfte von Feld und Flur, die unter dem Begriff „Lumen“ zusammengefaßt wurden.

Das Nachdenken über diese Frage ist keineswegs rein akademisch, denn ein Teil des zeitgenössischen modernen Heidentums (in weitem Sinne gefaßt) bezieht sich auf den Polytheismus als erstrebenswerter Urform und lehnt den Monotheismus, aufgrund der „orientalischen“ Ausprägung in Islam, Juden-, und Christentum grundsätzlich ab. Neben anderen Schwächen der heidnischen Denkschule (z.B. der Rückkehr zu einer Götterverehrung, die keine tief greifende kulturelle Kontinuität besitzt, sondern durch die Christianisierung unterbrochen wurde) aufweist, stellt sich die Frage, ob nicht eine sonnenhafte Verehrung einer Zentralgottheit näher am kulturellen Ursprung ist, als die Rückkehr zu der Verehrung der Gottheiten überkommener Urvölker.

Der religiösen Welt der Indogermanen, Stichworte: Sonnenkult bzw. Sonnenmythen, geht TB noch genauer nach („Das Hohelied der Sonne“, vgl. S.34f.). Hier wurde sehr genau gearbeitet und zunächst richtig festgestellt, daß die kultische Verehrung der Sonne eine "tiefgreifende Weltanschauung (ist), die sich in den Sonnenkulten und mit dem Symbol der Sonne und des Lichts an sich offenbart. Eine solare Tradition, wie es einst Julius Evola nannte".

Sonnengötter: Vom vedischen Mitra bis zum römischen Mithras

Diese Darstellung beginnt mit dem alten vedischen Sonnengott Mitra, der eine erstaunliche "Karriere" machte und in Persien als Mithra und im Römischen Reich als Mithras verehrt wurde, hier insbesondere von Legionären, denen das von Mithras verkörperte Prinzip "unverbrüchliche Freundschaft" (modern: Kameradschaft) besonders zusagte. Diese Verehrung vom vedischen Indien über das Persische Großreich bis hin zum Imperium Roms spannt so einen zeitlichen Bogen von ungeheuren 1500 Jahren (älteste Schicht der Veden: 1200 – 900 v.d.Z. mit Gebeten an Mitra; 270 n.d.Z.: Der Mithraismus wird im Römischen Imperium zur Staatsreligion).

Die siegreiche Sonnenhaftigkeit des Mithra stellt der in TB zitierte persische Museumspädagoge anschaulich dar, so den Weg, den Mitra als Personifizierung der Sonne von Tagesbeginn bis zum Tagende am Firmament zurücklegt.

Mithras tötet den Stier (Wandbild einer Kultstätte)

Mithras tötet den Stier
(Wandbild einer Kultstätte)

Von seiner kriegerischen Potenz zeugen seine stete Wachsamkeit und Tapferkeit, die ihn zum "Tapferste unter den Tapferen" macht - wiederum ein Grund für den Aufstieg des indogermanischen Sonnenheldes zum "Legionärsgott". Neben der Darstellung Mitra/Mithra(s) widmet sich TB natürlich auch der Sonnenverehrung bei Römern, Germanen (die Sonnengottheit Balder) und Griechen, die mit dem Sonnengott Apollon eine Personifizierung der Sonne kannten und dieser ganz besondere Attribute zuschrieben, wie die der künstlerischen Inspiration. In der nordischen Welt ist der Sonnenkult insbesondere durch das herausragende Denkmal des "Sonnenwagens von Trundholm" (1400 v.d.Z.) belegt. TB wirft in diesem Zusammenhang die Frage nach der Herkunft des Sonnenkultes auf: Ist die Verehrung der Sonne im Kultus und ihre Personifizierung durch Gottheiten nicht ein religionsgeschichtliches Phänomen, das nur in der nördlichen Hemisphäre entstanden sein kann und sich ausgehend vom Norden ausbreitete? TB führt diesen Gedanken weiter aus und schlägt den Bogen zu den Sonnenkulten des vorderen Orients, z.B. zu dem rätselhaftesten aller indogermanischen Völker, den Hethitern [aus dem hethitischen Wort "Wilusa" entwickelte sich das griechische "Illion/Illios", das Homer im 8. Jht. v.d.Z. für die Stadt Troja gebrauchte. Somit sind weitreichende Handelsbeziehungen zwischen den Hethitern und Troja anzunehmen] bis zur Sonnenverehrung (Aton) unter Pharao Eschnaton (1400 v.d.Z.).

Sonnenkult

Die Erforschung und Deutung des Sonnenkultes als typisch indogermanisch gibt es verstärkt seit den Zwanziger und Dreißigerjahren des 20. Jht. und ist bis heute Gegenstand der Forschung. Ich möchte an dieser Stelle auf die Studien des Historikers und Altphilologen Otto Huth hinweisen [Otto Huth: Vesta. Untersuchungen zum Indogermanischen Feuerkult. Archiv für Religionswissenschaft. Leipzig und Berlin 1943], der die indogermanische Herkunft dieses Kulturmusters ausgehend vom Kult der Vestalinnen im antiken Rom untersuchte. Besonders interessant, gerade im Hinblick auf die Auseinandersetzung zwischen christlicher Mission und dem Heidentum, ist ein Aufsatz über die hartnäckige Fortdauer des Sonnenkultes im bereits früh christianisierten Irland (irische Geistliche missionierten nach der Völkerwanderung auf dem Kontinent, insbesondere im kontinentalgermanischen Bereich), der offenbar bis ins Mittelalter (!) kulturell verankert war und auf das keltische Erbe zurückgeht. So schreibt August Nitschke [August Nitschke: Kinder in Licht und Feuer – ein keltischer Sonnenkult im frühen Mittelalter, in: DA 39 (1983), S.2-26] "Wahrscheinlich ist (...) daß die Sonne die Gottheit war, die allgemein verehrt und geachtet wurde" und grenzt die Sonnen- und Feuerverehrung (mit der kultischen Bedeutung des Sonnenaufgangs) von dem alttestamentarischen Kulturkreis ab. So schreibt Nitschke über den irischen Missionar Patrick, daß dieser einen "vorchristlichen Sonnenkult" kannte und bemüht war, diesen umzudeuten. Seine Bekämpfung dieses Kultus im Gewande der christlichen Deutung und Vereinnahmung bezog sich insbesondere auf den von den Kelten wie auch von den Griechen verehrten Sonnenaufgang (Begrüßung der Sonne als Kulthandlung des Sonnengrußes, dem sogenannten sol salutis), der von zentraler Bedeutung im religiösen Leben vor der Christianisierung war. Nitschke: "Hingegen wird weder im Alten Testament noch im Neuen Testament im Zusammenhang mit den Feuererzählungen des Sonnenaufgangs gedacht" [S.14].

Trojaburg 1/2007 ist diesem großem Schlüsselthema gerecht geworden und bietet eine interessante und tief gehende Überblicksdarstellung.

Auswahl weiterer Themen in TB (1/2007):

· Sinn und Ursprung des Hakenkreuzes (Erläuterung des indogermanischen Symbols schlechthin in Bezug auf verschiedene religiöse Vorstellungen, darunter dem Sonnenkult).

· Die Perser. Spuren der "Arier" im Nahen Osten. Ein historischer und volkskundlicher Abriß, der die Geschichte dieses großen Volkes nachzeichnet, dessen Indogermanische Vorfahren ab 1200 v.d.Z. archäologisch greifbare Kunstarbeiten von außerordentlicher Schönheit hinterlassen haben, wie z.B. Swastika-Ketten. Die Benennung des Landes bzw. der Großregion als "Iran-Shahr" (Land der Arier) zeugt von der prägenden Indogermanischen Einwanderung. Die Trennung des Urvolkes in Perser, Meder und Parther zeichnet der Artikel ebenso nach, wie der Aufstieg der Perser zu einem imperialen Volk unter den Großkönigen Kyros (500 v.d.Z.), Darios der Große (521-486 v.d.Z.) und seinem Sohn Xerxes (486-466 v.d.Z.), der das antike Griechenland in Invasionskriegen unterwerfen wollte.

· Indogermanenforschung im Dritten Reich. Eine kritische Würdigung einer Vielzahl von Forschungsunternehmungen, die sich im NS mit "Indogermanenfragen" auseinandersetzten.

· "Archäologische Fundgrube": Eine aktuelle Auseinandersetzung mit neuen, von der Forschung nicht recht beachteten Fundstücken von der norddeutschen Küste. Belegen diese, teilweise bis ins Jahr 1300 v.d.Z. zurückgehenden Objekte, die umstrittenen Studien des Atlantisforschers Jürgen Spanuth (1907-1998)? Dieser verortete Atlantis im Nordseeraum bzw. in Schleswig-Holstein (mit Helgoland als Zentrum) und nahm eine Wanderung der "Atlanter" nach Süden an. Diese Theorie wurde insofern weiter ausgebildet, als die Idee einer Abstammung der germanischen Runenschrift von einem phönizischen Alphabet im Sinne seiner Thesen umdrehte und eine nordische Vorlage annahm. Spanuth veröffentlichte eine Reihe viel beachteter Werke [Das enträtselte Atlantis. Stuttgart 1953; Atlantis – Heimat, Reich und Schicksal der Germanen. Tübingen 1965; Die Atlanter. Das Volk aus dem Bernsteinland. Tübingen 1976], die kontrovers diskutiert worden sind. An der Zustimmung bzw. Ablehnung die Spanuths Thesen erfuhren, läßt sich sehr gut erkennen, daß Fragen der Vorgeschichte oder Archäologie immer auch zum Politikum werden können. So wird heute oftmals der Vorwurf erhoben, Spanuths Theorie werde insbesondere von der Rechten instrumentalisiert, die aus ideologischen Gründen eine atlantische Schöpferkultur im Norden, die andere Kulturen beeinflußt habe, stark befürworte und politisiere. In diesem Zusammenhang wird immer wieder der französische Philosoph Alain de Benoist (*1943; www.alaindebenoist.com) genannt, der den französischen bzw. europäischen Neuen Rechten zugeordnet wird. Benoist übersetzte ein Werk Spanuths ins Französische und widmete dem spanuthschen Gedankengebäude ein ganzes Kapitel seines Werkes "vue de droite" (Paris, 1977) unter der Fragestellung: Helgoland – Atlantis? Eine kritische Auseinandersetzung mit der Atlantis-Rezeption rechter Kreise ist 2001 erschienen [Franz Wegener: Das atlantidische Weltbild. Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach der versunkenen Atlantis. Gladbeck 2001] und hellt unter anderem oben genannte Zusammenhänge auf. Jedoch verdient diese kritische Auseinandersetzung selbst eine eingehende kritische Betrachtung, da Wegener in seiner methodisch konfusen Studie der Versuchung unterliegt, zu Gunsten seiner Theorie von einer zielgerichteten Instrumentalisierung der Atlantis-Forschung, jedwede Forschung und Theorie in einen übergeordneten politischen Zusammenhang zu stellen. So muß dem Leser der "Atlantis-Mythos" als ewig währendes politisches Grundübel erscheinen.

Der in der weit gespannten und kaum überschaubaren Atlantis-Forschung übliche Verweis vieler Autoren und Forscher auf andere Ideengeber, die wissenschaftlich und politisch aktiv waren bzw. sind, ist noch kein Beleg für eine verschworene Gesinnungsgemeinschaft. Genauso wenig kann eine politische Orientierung per se als Beweis für die Unredlichkeit von argumentativ untermauerten Theorien und Ideen vorgebracht werden, sondern diesen muß man im Diskurs mit Argumenten, oder besser noch: mit schlagenden Beweisen, begegnen.

Zeitleiste zu Trojaburg (1/2007):
2400 (v.d.Z.) „Schnurkeramiker“ bzw. „Streitaxtleute“ in Osteuropa
1500 Texte des Rig-Veda
1400 Sonnenwagen von Trundholm; Einführung des monotheistischen Sonnenkultus des Aton durch Pharao Eschnaton in Ägypten.
1200 „Swastika-Schmuck“ der indogermanischen Perser im heutigen Iran
500 Mahabharata-Epos des arischen Indien
521-486; 486-466 Persische Großkönige: Darius und Xerxes
270 (n.d.Z.) Der Mithras-Kult erreicht im Römischen Reich den Rang einer Staatsreligion

Vorschau: TB (2/2007; März 2007):

Schwerpunkt: Steinzeit-Amerika: Frühe Kulturen oder Wiege der Zivilisation?

· Bevor Kolumbus kam – Frühgeschichtlicher Kulturaustausch

· Pyramiden in Bosnien

(und andere Beiträge)

Als Bestandteil der Schriftenreihe Essenz & Tradition bietet Forsite die Schrift Das Ahnenerbe: Mythen und Fakten (Kirchhellen 2007) an, die sich mit der wohl geheimnisvollsten und umstrittensten Forschungsgesellschaft der Geschichte auseinandersetzt: Dem Ahnenerbe der SS (AE). Allein das verfemte Kürzel „SS“ reichte bislang aus, eine Beschäftigung mit dem AE unter größten Vorbehalt zu stellen. In der Tat existiert nur ein Standardwerk zum Thema: Michael Katers Studie „Das Ahnenerbe der SS“, der große Verdienste zukommen, die jedoch in Teilen auch kritisch hinterfragt werden muß [Michael Kater: Das Ahnenerbe der SS. 4. Auflage. München 2006]. Dieser "überraschende Mangel" ließ über die Jahre viele Legenden über das AE blühen, mit denen sich diese Schrift kritisch auseinandersetzt.

Das Ahnenerbe | Mythen & Fakten
Umschlag „Das Ahnenerbe“

Zunächst zu den in der Forsite-Schrift präsentierten Fakten: Das AE ging aus dem "Forschungsinstitut für Geistesurgeschichte" des Privatgelehrten Hermann Wirth (1885-1981) hervor, der 1928 mit dem Werk "Aufgang der Menschheit" ein großes Echo hervorrief. Auf Wirth wurde Heinrich Himmler (1900-1945), Reichsführer-SS, aufmerksam und unterstütze den Privatgelehrten nach Kräften. Himmler, der sehr vielseitig interessiert war und insbesondere Forschungen auf den Gebieten der Volkskunde und Vor- und Frühgeschichte aufmerksam begleitete, kam schon zu Beginn der Dreißigerjahre auf den Gedanken ein Forschungsinstitut zu gründen, daß der SS zur "Erbauung" zur Seite gestellt werden sollte. Dieses wurde 1935 als "Studiengesellschaft Deutsches Ahnenerbe" gegründet. Als Reichsgeschäftsführer wurde Wolfram Sievers (1905-1948, hingerichtet) eingesetzt, der aus dem Kreise des freireligiösen Vordenkers Friedrich Hielscher (1902-1990) stammte. Die Forsite-Schrift zeichnet in Grundzügen die Geschichte der Forschungsgemeinschaft nach, die in den laufenden Jahren eine Vielzahl von Forschungsprojekten initiierte und auch "Geheimwissenschaften" betrieb und praktische und experimentelle Wege einschlug (Einführung des Sippen- und Ahnengedenkens), die langfristig eine religiöse Neuorientierung der deutschen Gesellschaft im Sinne einer "nordischen Religion" unterstützen sollte, dies im Sinne "einer Rückbesinnung auf die älteren indogermanischen Sonnenkulte." [S.12].

Weiheschale aus dem Sippenkult des Ahnenerbes

Weiheschale aus dem Sippenkult des Ahnenerbes

Zunächst wurde das AE unter den institutionellen Schirm des "Reichsnährstandes" gestellt, der von Richard Walter Darré (1895-1953) geführt wurde. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden, die u.a. aus dem "Freundeskreis Heinrich Himmler" ins AE strömten und von Privatleuten stammten. Das langfristige Ziel war es, das AE zum "Kulturreferat der SS" auszubauen. 1937 wurde Wirth verdrängt und mit Walther Wüst (1901-1993) ein herausragender Indologe und Indogermanist, Professor an der Universität München, für die Forschungsgemeinschaft gewonnen, dessen Forschungen und Veröffentlichungen noch heute anerkannt sind. 1940 erfolgte die offizielle Eingliederung in die SS. Das übergeordnete Ziel lautete von da an: "Raum, Geist und Tat des nordischen Indogermanentums zu erforschen und die Ergebnisse in klarer, einfacher Form dem deutschen Volk zu vermitteln"[S.9]. Das Ahnenerbe war noch bis zum Jahre 1944 aktiv, auch wenn der Wissenschaftseinsatz stark unter kriegsbedingten Einschränkungen zu leiden hatte. Immerhin erfolgte in den Schlüsseljahren von 1935 bis 1944 eine stete Ausweitung der Forschungsfelder, die Durchführung von Tagungen, Exkursionen und Expeditionen, wobei die filmisch aufbereitete Tibet-Expedition ("Geheimnis Tibet") von 1938 zu den herausragenden und bis heute anerkannten Leistungen auf dem Gebiet der Völkerkunde und benachbarten Gebieten zählt. Organ des AE wurde ab 1935 die Zeitschrift "Germanien" (gegr. 1929), die zur Publikation der Forschungsergebnisse aus den zahlreichen Forschungsfeldern diente.

Die Schrift  des Forsite-Verlages setzt sich auch mit dem an das AE gerichteten Vorwurf, die Institution der SS hätte überwiegend unwissenschaftliche und ideologisch verbogene „Gesinnungsforschung“ betrieben, auseinander. Dies unter anderem durch den Vergleich mit der Gegenwartsforschung, die natürlich ähnlichen Abhängigkeiten unterliegt (finanzielle Zuwendungen) und keineswegs völlig objektiv agieren kann. Eine Ausrichtung des AE durch den NS wird dabei gar nicht bestritten, jedoch für eine differenzierte Betrachtung geworben und auf die jüngsten Forschungsergebnisse und Ausgrabungserfolge verwiesen (Sonnenscheibe von Nebra), die nun die vom AE gehegte Annahme bestätigen, daß eine frühe nordeuropäische Hochkultur zum kulturellen Erbe Deutschlands und Mitteleuropas zählt. Sogar der Spiegel titelte damals "Der Sternenkult der Urgermanen" (Spiegel/März 2003).

Die Forsite-Schrift enthält neben einem Basisartikel, der den Weg des AE, seine Finanzierung und Entwicklung bis hin zu seinen Forschungsunternehmungen darstellt, auch einen Überblick über die Forschungsstätten. Diese reichten über die "Lehr- und Forschungsstätte für indogermanisch-arische Sprach- und Kulturwissenschaft" (Leitung: Prof. Walther Wüst) über die "Forschungsstätte für indogermanische Glaubensgeschichte" (Leitung: Otto Huth), die "Lehr- und Forschungsstätte für klassische Philologie und Altertumskunde" (Leitung: Franz Dirlmeier) bis hin zu naturwissenschaftlichen Forschungsstätten, darunter denen der Astronomie in der Sternwarte Grünwald (München) und der Biologie.

Angereichert wird diese Publikation durch den Abdruck von Quellen (hier: Aufsätze) und Dokumenten (Abdruck der Originale), die einführend über die Zielsetzungen und die "Philosophie" die hinter der Institution stand, informieren und einen Einblick in die Publikations-, Lehr- und Forschungstätigkeit geben:

Überblick der in Das Ahnenerbe: Mythen und Fakten enthaltenen Aufsätze und Dokumente:

Aufsätze:

●  Walther Wüst (Präsident): "Zur Erkenntnis des deutschen Wesens – das Ahnenerbe"

Eine Darstellung des im AE vertretenen Begriffes vom kulturellen Erben (15. März 1937).

("Unser Ahnenerbe reicht also weit hinaus über jene Zeit, die man in willkürlicher Verengung des Begriffes als die 'deutsche' bezeichnet ... Aus diesem Grunde rufen wir alle Völker zur Mitarbeit an der Verwaltung unseres Ahnenerbes auf, die gleich unseres Deutschen des uralten heiligen Vermächtnisses Erben sind")

●  S. Reichle (stellv. Kurator): "Was will das deutsche Ahnenerbe?"

Eine philosophische Grundlegung und Formulierung der Zielsetzungen des AE (undatiert).

("...was die Ahnenseele in ihrer göttlichen Sendung erschaffen hat")

● Wolfram Sievers (Reichsgeneralsekretär): "Wer hat Teil am deutschen Ahnenerbe?"

Eine Ausführung über den angestrebten Platz des AE und seiner Forschung in der Mitte des Volkes und das Wesen seines Auftrages (undatiert).

("Wir finden uns als Kämpfer zusammen")

Dokumente:

● Informationsblatt des AE ("Die Forschungs- und Lehrgemeinschaft zu neuen Arbeiten und Grabungen bereit")

● Geleit der Zeitschrift "Germanien" (März 1936, Nr.3)

● Programm der "Germanenkundlichen Tagung" vom 30. Mai bis zum 4. Juni 1939 in Kiel.

Dokument aus der Schrift Ahnenerbe

Dokument aus der Schrift „Ahnenerbe“

Arthur Kemp: Marsch der Titanen. Die Frühgeschichte der weißen Rasse. Von der Entstehung des weißen Menschen bis zum Triumph des Christentums. Duisburg 2004.

Diese ambitionierte Publikation, die eine fundierte Überblicksdarstellung über die Geschichte des europäischen Menschen bietet, kann jedem angeraten werden, der sich kurzweilig über die Jahrtausende der „weißen“ Kulturgeschichte der Erde informieren möchte, ohne sich durch Hunderte Werke zu quälen, die letztlich starker Zeitgeistprägung unterliegen. Diese ist Kemps Werk sicher nicht anzulasten, denn der Autor hat ganz bewußt als übergeordnete Fragestellung die rassisch-anthropologische Deutung dieser Geschichte in den Vordergrund gerückt. Das allein wird natürlich etliche Tugendwächter auf den Plan rufen, die mit dem Begriff „Rasse“ nur den „Rassismus“ verbinden können, der ein genauso großer Irrweg ist, wie die politische motivierte Behauptung, die Menschheit kenne überhaupt keine Rassen. So macht sich die kurze Einführung Kemps verdient, der den Begriff „Rasse“ ohne Scheuklappen und sachlich erläutert. So ordnet Kemp die weiße Rasse nach den anthropologisch verbürgten Untergruppen nordischen, alpinen und mediterranen Typs. Daß er dabei auch die Begriffe „Ethnizität“ und „Kultur“ erklärt und Definitionen anbietet, macht seine Einführung in die Überblicksdarstellung zu einem wertvollen Beitrag. Er geht dabei von einem Verschwinden des mediterranen Typs durch die über Jahrhunderte dauernde Vermischung mit anderen Völkern aus, die den Mittelmeerraum so stark geprägt hätten. 

Natürlich spielt auch in Kemps Werk die „Indogermanische Invasion“ eine große Rolle, die in Bezug auf Europa von den Großgruppen der Kelten, Germanen, Balten und Slawen ausging. Er geht

darüber hinaus jedoch auch auf die Wanderung der nordischen Stämme in das vorhomerische Griechenland ein, hier auf die Mykener (1900 v.d.Z.) und Dorer (1100 v.d.Z.). Letztere läuteten das große homerische Zeitalter ein, das zu recht auch als heroisches Zeitalter großer und epischer Taten gepriesen wird. Dazu Kemp lakonisch: „Der Mensch des homerischen Zeitalters war stets kampfbereit, tapfer und abenteuerlustig. In allen Berichten scheint der homerische Mensch alle drei Attribute im Überfluß besessen zu haben“. Diese frühe Phase der griechischen Geschichte wird ebenso unter der besonderen Fragestellung untersucht wie die klassische Zeit.

Natürlich ist auch Alexander d. Große vertreten und es werden jene Denkmäler interpretiert, die den Makedonenkönig in seiner historischen Größe und seinem überbordendem Heroismus abbilden. Kemp beurteilt die Politik Alexanders, durch eine gezielte Verheiratung (324 v.d.Z.: Massenhochzeit von Susa) eine „Vermischung“ der Griechen und persischen Reichsangehörigen (der persischen Oberschicht) zu fördern bzw. zu erzwingen, negativ. Heute wird bei der Bewertung dieser Politik immer von den Vorzeichen der Moderne ausgegangen, d.h. schwülstige Befürwortung bzw. zielgerichtete Ausbeutung (zuletzt im Film „Alexander“, USA 2004) stehen schroffer Ablehnung gegenüber. Dabei wird vergessen, daß Alexander aus einer griechischen Tradition heraus handelte, die die Perser zwar als Invasoren und Unterdrücker ansah, jedoch in Bezug auf die rassische oder ethnische Herkunft von einer gleichen Artung ausging, so dichtete der Grieche Aischylos („Die Perser“, 427 v.d.Z., 185-186) die Perser seien „Schwestern des gleichen Blutes“ [zu den Persern als indogermanischem Volk, vgl. S.46].

Zudem ist der Hinweis, Alexander habe eine „nicht-weiße“ bzw. „gemischt-rassige“ [S.66] Perserin geheiratet, die berühmte Roxane, zu vage. Die Herkunft der Roxane aus Sogdien (Zentralasien) läßt nur Vermutungen zu, auch wenn deren Erscheinungsbild im bereits genannten „Alexanderfilm“ für den Geschmack des amerikanischen Publikums „zurechtgemacht“ wurde.

Arthur Kemp | Marsch der Titanen | Die Frühgeschichte der weißen Rasse

Umschlag Marsch der Titanen

Die Oberschicht des Achämenidenreiches war überwiegend persisch, es fand zudem keine Verheiratung mit Frauen aus den Randvölkern statt, dafür spricht auch der Ort der Massenheirat, Susa, einer der Hauptstädte und spirituellen Zentren des Perserreiches. Über die Heiratskandidatinnen wissen wir nicht viel, man darf aber von adligen Frauen aus der persischen Oberschicht ausgehen. Man muß folglich die Deutung der Politik Alexanders als gezielte „Verschmelzungspolitik“ mit Vorsicht betrachten, zumal auch ein nüchterner politischer Hintergrund vorlag, nämlich die Einsicht ohne Verankerung der Eroberer in der Oberschicht des Reiches eine Regierung desselben nicht lange aufrecht halten zu können.

An dieses Kapitel müssen Kemps interessante Ausführungen zu den indogermanischen Spuren in Asien („Aryana – Der arische Ursprung Afghanistans“, S.27) angeschlossen werden. Kemp zieht hierbei das weltbekannte Bild der jungen Paschtunin (Paschtunen: ein Volk Afghanistans, das eine indogermanische Sprache spricht) heran, die im Juni 1985 den Umschlag des Magazin „National Geographic“ zierte. Dazu Kemp: „Das Cover (…) zeigt einen weiblichen Flüchtling, der vor der sowjetischen Invasion geflohen war. Dieses Bild ist wertvoll, da es lebhaft den übrig gebliebenen genetischen Einschlag der Arier beweist, die fast 4000 Jahre zuvor Afghanistan gründeten. Die Augen des Mädchens sind grün, ihr Haar braun und ihre Gesichtszüge fast unverkennbar die eines heutigen Europäers. Dies repräsentiert die letzten erhaltenen Spuren der Arier in Afghanistan.“.

Man könnte sogar überspitzt formuliert anschließen, daß dem politischen Islam durch das stolze und kriegerische Volk der Paschtunen, die das vielleicht politisch bedeutendste Volk im heutigen Afghanistan sind, das kulturelle Erbe des asiatischen Indogermanentums zugefallen ist und seine Reihen verstärkt.

Bild einer jungen Paschtunin (1985)

Bild einer jungen Paschtunin (1985)

Kemp geht in seinem Werk auch auf das Christentum und seine Verbreitung in Europa ein. Er stellt dieses bewußt den europäischen Mythologien [S.25: Nordische Mythologie] gegenüber und versucht eine Charakterisierung der orientalischen Offenbarungsreligion, die von einer klaren Ablehnung geprägt ist. Es gelingt Kemp dabei, einige wesentliche Fakten dem Leser anschaulich zu präsentieren (u.a.):

● Die Entlehnungen des Christentums aus dem Mithraismus.

● Die Entlehnung der Kreuzigungsthematik aus dem griechischen Mythos des Halbgottes Dionysos-Orpheus, der auch eine „Auferstehung“ des Heroen beinhaltete.

Insgesamt ist Kemp eine sehr gute Überblicksdarstellung gelungen, die reich bebildert ist. Die abgebildeten Bild- und Textquellen stellen teilweise verblüffende Belege für seine Ausführungen dar.

Alle hier vorgestellten Publikationen sind über Forsite (www.forsite-verlag.de) erhältlich.

Vorschau (Herbst/Winter 2007):

Indogermanisches Erbe und Drittes Reich. Quellen zur Indogermanenforschung und Frühgeschichtsdeutung im Dritten Reich. Eine kritische Würdigung der Forschungsbeiträge und des Wirkens von Walther Wüst, Otto Huth und anderen Vordenkern aus dem „Ahnenerbe“, die sprachgeschichtliche, religionsgeschichtliche und mythologische Aspekte der Indogermanischen Kultur für eine erweiterte Sicht erarbeiteten.

Mit einem einführenden Kommentar und Dokumenten.

Arno Breker: Apollon und Daphne

Arno Breker: Apollon und Daphne
(Umschlag „Indogermanisches Erbe“)

© Siegling (April 2007)


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